Feuerwehr Grafenrheinfeld
Donnerstag, 17 März 2016 17:43

Ereignisreiches Jahr für die Feuerwehr Grafenrheinfeld

Die Feuerwehr ist eine unverzichtbare Einrichtung im Leben eines 3500-Einwohnerdorfes. Dies erkannte Bürgermeisterin Sabine Lutz bei der Jahreshauptversammlung und dankte den Floriansjüngern für ihr Engagement für die Gemeinschaft. Dass das nicht nur eine daher gesagte Floskel war bewies einmal mehr das Einsatztagebuch der Rafelder Wehr: 99 absolvierte Einsätze und zahlreiche Übungen der Aktiven listete Kommandant Matthias Hübner auf. Allein 15 Mal sei die Feuerwehr zu Brandeinsätze gerufen worden. 27 technische Hilfeleistungen, 29 Sicherheitswachen und 23 sonstige Tätigkeiten wie etwa Verkehrsabsicherungen von örtlichen Veranstaltungen machten die Zahl voll. Fünfmal hätten die eingesetzten Gruppen wieder beidrehen können, da sich die Alarmierungen als Fehlalarme herausgestellt hatten.

Den Zeitungslesern ist sicherlich die langwierige Brandbekämpfung auf einer Mülldeponie in Bergrheinfeld in Erinnerung. Daran waren die Grafenrheinfelder ebenso beteiligt wie an der Löschung eines Pkw-Brandes auf der Autobahn A70 im Februar sowie einem Zimmerbrand in Heidenfeld. Nebenher seien hier, so Hübner, noch zahlreiche Katzen gerettet worden. Lohn für ihren unermüdlichen Einsatz hätten die Feuerwehrleute auch bekommen, als es gelungen sei, einen in einem Betonrohr eingeklemmten Hund mit einer Kanalkamera ausfindig zu machen und zu retten. Aber die Einsätze bei einem tödlichen Verkehrsunfall auf der B 286 im Sommer und die Rettung einer bei einem weiteren Verkehrsunfall auf der Europaallee eingeklemmten Person und einem Küchenbrand vor Weihnachten, bei dem ein Hund verunglückt sei, verlangten von den eingesetzten Kräften auch psychisch einiges ab. „Einfach ist das nicht! Das geht manchen Kameraden sicherlich an die Nieren“, bekannte Hübner. Zum Brandschutz gehöre auch die Prävention. Schon in den Kindergärten und der Grundschule seien Hübners Kameraden, insbesondere Ehrenkommandant Winfried Roßhirt sowie Julia Lausenmeyer-Krönert, bei der Brandschutzerziehung im Einsatz gewesen.

1569 Einsatzstunden seien so zusammen gekommen. Dies umfasse mehr als zwei komplette Lebensmonate. Zähle man die für Ausbildung und Gerätewartung angefallenen Stunden hinzu steige die Zahl auf fast 6400 Dienststunden. Und diese Zahl beinhalte noch nicht einmal die Arbeiten der Kommandanten für Verwaltung und Organisation. Den Einsatz für die Allgemeinheit teilten sich 77 Feuerwehrdienstleistende, darunter 25 Atemschutzgeräteträger. Gegen Jahresende habe die Grafenrheinfelder Feuerwehr die Kommunikation auf Digitalfunk umgestellt. Der Einbau der Geräte in die Fahrzeuge und die Beschaffung der Handfunkgeräte hätten sich gelohnt. Die neue Technik habe sich bereits bei den Einsätzen und Übungen bewährt.

Vor 20 Jahren habe eine wunderbare Reise begonnen. Die Rafelder Wehr habe 1996 den ersten Hilfstransport mit unterschiedlichen Ausrüstungsgegenständen ins kroatische, damals noch an den Kriegswirren leidende Dugi Rat auf den Weg gebracht. Daraus habe sich eine wunderbare Freundschaft mit der dortigen Wehr entwickelt und man besucht sich regelmäßig mal in Grafenrheinfeld und mal an der Adria-Küste. Das 20jährige Jubiläum wolle man im Oktober im Rahmen einer kleinen Festlichkeit in der Gemeinde feiern.

Weitere gesellschaftliche Termine stünden mit der Maibaumaufstellung der Jugendfeuerwehr, einem Ausflug nach Frankfurt mit Besichtigung der Berufsfeuerwehrwache, einem Kameradschaftsabend und der Feuerwehr-Adventsfeier auf der Agenda, nannte der Vorsitzende Markus Weidinger nur einige der vielen Aktivitäten des Feuerwehrvereins. Stolz zählte Jugendsprecher Julian Binder die Tätigkeiten der 14 Feuerwehranwärter umfassenden Jugendfeuerwehr auf. Das Highlight sei einmal mehr der alljährliche „Berufsfeuerwehrtag“ gewesen, bei dem die Jugendlichen über 24 Stunden am Stück im Feuerwehrhaus verbringen und den Alltag einer Berufsfeuerwehr mit unterschiedlichen fiktiven Einsatzszenarien nachstellen.

Die Gesellschaft weiß es zu schätzen, dass sie so engagierte Feuerwehrfrauen und –Männer hat. Schon beim Neujahrsempfang erhielt Feuerwehrmann Udo Weisensee die staatliche Ehrung für 40 Jahre aktiven Dienst. Bei der Jahreshauptversammlung entboten Verein und Gemeinde ebenfalls dem Jubilar ihren Dank. 


(von links: 1. BGM Sabine Lutz, 1. Kdt. Matthias Hübner, Jubilar Udo Weisensee, 1. Vors. Markus Weidinger)

Text: Herbert Markert